Gott & mein Leid – Elas Geschichte
Hab ich irgendwie den Draht zu Gott verloren? Hört er mich vielleicht nicht mehr? Habe ich verlernt zu beten? Warum ist Gott überall, nur nicht bei mir?
Das waren die Fragen, die ich mir monatelang stellte. Nach unserer Fehlgeburt stellte ich Gottes Güte nie in Frage, es war schrecklich, es ist passiert aber Gott ist gut. PUNKT. Das sagte mir mein Verstand. Mit zunehmender Zeit, stundenlangen Gebeten, flehen, ringen schlich sich Stück für Stück die Lüge ein, „er hat mich vergessen“.
Um mich herum schien jeder sein persönliches Glück zu erleben, seien es die explodierenden Schwangerschaftsverkündungen, Hochzeiten, Jobwechsel, alles schien er zu (er) hören. Aber mein Gebet? Meine Sehnsucht ein Baby zu bekommen, mein Flehen? Wieso hörte er das nicht? Immer mehr kamen die Zweifel und immer mehr geriet ich ins Wanken. Eines Tages, nach wiederum stundenlangem Gebet kam mir meine Erkenntnis. Ich blätterte durch meine Bibel, nichts denkend, einfach so vor mich hin und da war sie:
Eine Bibelstelle, die ich auf den Tag genau ein Jahr zuvor ins Herz gelegt bekam, frisch schwanger, überglücklich, die selbe Bibelstelle die ich hier vor mir hatte, verheult und ohne Willen weiter am Gebet festzuhalten.
Beide Male traf sich mich wie ein Blitz mitten ins Herz. Ich forschte weiter, und da waren sie, unzählige Bibelstellen, die ich all die Monate zuvor immer wieder ins Herz gelegt bekam, markierte, das Datum notierte und vergaß. Auf einmal ergaben alle einen Sinn, nämlich den, dass er mich nicht vergessen hat. Er war da, all die Monate, durch all die Täler und all die Tiefen, er war da. Er hat mich in jedem Tal gesehen, in jedem Tal gehalten, durch jedes Tal geführt. Durch Trauer, Leid, Not und Verzweiflung.
Gott war in allen Tälern bei mir.
Das war mein „Aha“ Moment, so kam Stück für Stück das Vertrauen in Gott zurück, denn ich spürte ihn wieder und zwar mitten in und nicht nur mit meinem Verstand.